Mittwoch, 18. November 2015

Lueg vor Lueg ids Ämmitau

16. November 2015


Vo Affoutere über d'Lueg i Bäre ga löie


Affoltern im Emmental - Junkholz - Lueg - Rotebaum - Almisbergegg - Rachisberg - Widithueb - Bären Rüegsau - Hasle-Rüegsau Bahnhof

13 km, 260 Hm Aufstieg, 460 Hm Abstieg, T1



Nach dem kurzen Besuch der Schaukäserei Affoltern folgen wir dem gut markierten Wanderweg Richtung Lueg. Oberhalb Rinderweid stehen sie wie eh und je am Horizont, meine Lieblingsbäume.

Unten in der Mulde liegen die stattlichen Höfe von Eggerdingen. Ideales Land zum Bewirtschaften: nicht stotzig, nicht sumpfig, gäbig, wie wir Emmentaler sagen.

Direkt unter uns folgt die Nüechtere, dahinter links sieht man das Junkholz und rechts das Juch.



Einige Äcker sind frisch gepflügt, z'Acher gfahre.

Der Hof Juch hat für mich eine besondere Bedeutung. Hier erlebte mein Vater die glücklichsten Jahre seiner Jugendzeit.

Ankunft im Junkholz. Auch für die Rinder ist eine neue Zeit angebrochen. Streicheleinheiten holt man sich am Automaten.

Ein Merci an die Berner Wanderwege! Es ist fast unmöglich, sich hier zu verirren.

Der Biohof der Familie Bernhard: zwar nur ein Ausschnitt, aber mit Ansage.

Die Aussicht auf die Berner Alpen ist legendär. Heute verhüllen sie sich mit leichtem Dunst. Unten an der Strasse liegt der Hof Schnabel.

Ankunft auf der Lueg. Die Panoramakarte aus dem Jahr 1931 bezeichnet 300 Berggipfel in 15 Kantonen. Bei dunstigem Wetter sind natürlich nicht alle zu sehen.

Die Lueg hiess in früheren Zeiten Heiligenlandhubel. Direkt darunter sehen wir die Höfe des Weilers Heiligenland.

Das Luegdenkmal erinnert an die Kavalleristen, die im 1. Weltkrieg gestorben sind. Gestorben, nicht gefallen: die Spanische Grippe forderte damals bis 35 Todesopfer pro Tag.



Nach dem Abstieg von der Lueg kommen wir beim Leelädeli vorbei, einem Hofladen direkt am Wanderweg. Kaum zu glauben: am 16. November blühen noch die Sonnenblumen. Leider hat der grösste Kürbis nicht Platz in meinem Rucksack ....Wie fast immer kaufen wir eine Flasche vom herrlichen Holundersirup.



Im Verlaufe des Tages schälen sich die Berner Alpen allmählich aus dem Dunst heraus.

Eine vergangene Kultur: Überall im Emmental finden sich geschlossene Landschulen. Für Familien mit Kindern lässt es sich heute hier gut leben!

Tannenholz, der Rohstoff des Emmentals. In den grossen Sägereien wird aber auch viel Holz aus Skandinavien verarbeitet. Angeblich hat es im Emmentaler Täfer zu viele Äste...

Almisbergegg. Hier lässt sich auf Thesis Bänkli gemütlich ruhen - und ich versuche ohne Erfolg den Jura ohne störende Drähte zu fotografieren. Kein Problem. Zu Hause stört mich der Strom ja auch nicht ...



Nun folgt ein für mich historischer Ort. An den sanften grünen Hängen versuchte mein Vater, mir das Skifahren beizubringen. Es geriet nicht auf Anhieb, aber das Gleiten durch schönen Pulverschnee ist immer noch meine liebste sportliche Tätägkeit.

Die Wydithub. Als kleiner Bub half ich hier im Heuet. Unvergesslich: als Lohn dafür durfte ich ein Bauernbrot mit nach Hause bringen.

So! Jetzt ist aber genug gewandert. Zum Schluss gehen wir in Rüegsau in den Bären löien. Wie immer sind wir nicht als Gäste, sondern als Freunde da und werden gut bewirtet. So löiet man gerne im Bären!












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